Rembétika

Rembétika
Rembétika
 
[griechisch] auch Rebétika], populäre Liedform aus Griechenland, die um die Jahrhundertwende aus der Synthese der unterschiedlichsten musikalischen Traditionen des Mittelmeerraumes entstanden ist und in ihren Texten die Vielschichtigkeit des urbanen Lebens spiegelt. Sie geht zurück auf eine bohèmeartige städtische Subkultur im halbkriminellen Milieu, den Rembetes, die sich aus einem Vielvölkergemisch von Flüchtlingen vor allem aus Kleinasien und dem Balkan sowie aus sozialen Verlierern aller Schattierungen rekrutierte. Die Lieder, die in Kneipen entstanden, sind ihre wichtigsten Zeugnisse. Sie wurden in den Zwanzigerjahren von professionellen Musikern aufgegriffen, die aus ihnen eine ausdrucksstarke Unterhaltungsmusik machten. In dieser Zeit entstanden auch die typisch gewordenen kleinen Begleitensembles, besetzt mit Violine, Kanonáki (Zither), Sandoúri (Dulcimer), Oúti (Laute), Saz (langhalsige Laute) und Bouzouki. Rosa Eskenazi (1901-1981), die in den USA produzierende Marika Papagika (1900-1974) sowie Markos Vamvakaris (1905-1976) sind die bekanntesten Vertreter der ursprünglichen Form der Rembétiko-Musik, die ihren Höhepunkt in den Dreißigerjahren hatte. Während der Zeit des Junta-Regimes (1964-1974) wurde sie vor allem von Studenten wieder belebt und zur Grundlage des politischen Protestsongs jener Jahre gemacht (Neo Kima). Der Popularitätsschub, der daraus resultierte, hält bis heute an. Rembétika bildet die Grundlage des Repertoires so populärer griechischer Pop-Stars wie des häufig auch als »griechischer Bruce Springsteen« apostrophierten Yiorgos Dalaras (* 1950), von Gruppen wie Himerini Kolimvites und von Vokal-Duos wie Nikos Ksidhakis/Nikos Papazoglou oder Stamatis Kraounakis/Lina Nikolakopoulou.

Universal-Lexikon. 2012.

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